Zahnbürste mit künstlicher Intelligenz: Meine enttäuschende Erfahrung mit der Oral-B Genius X

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Seit einem  Dreivierteljahr benutze ich eine Zahnbürste mit künstlicher Intelligenz. Im Artikel vom 16. August 2020 habe ich von meiner spontanen Kaufentscheidung berichtet. Zuvor hatte mir ein Zahnarzt zum Kauf einer Oral-B mit rundem Bürstenkopf geraten – klingt wie in der Werbung, war aber so. Vor allem mein Zahnfleisch sollte davon profitieren. Als dann ein Elektronikgeschäft schließen musste und die KI-Zahnbürste Oral-B Genius X 20100s (Affiliatelink) von damals 199,00 auf 169,00 Euro heruntersetzte, habe ich ohne große Recherche zugegriffen. Wie es mir mit der künstlichen Intelligenz ergangen ist, erfährst du heute.

Artikelgliederung

Transparenzhinweise und rechtliche Absicherung

  • Produktplatzierung: Ich habe nicht daran gedacht, für das Foto den RelaxBogen (Affiliatelink) abzunehmen. Diesen habe ich als kostenloses Testprodukt von der RelaxBogen GmbH erhalten.
  • Keine Werbung: Die Zahnbürste mit künstlicher Intelligenz habe ich von meinem eigenen Geld gekauft. Die Berichterstattung ist nach meiner Einschätzung ausgewogen genug, um nicht zu dem Hinweis „Werbung aus eigener Motivation“ verpflichtet zu sein.
  • Meinungswiedergabe: Der Artikel gibt meine persönliche Meinung als medizinischer Laie wieder. Er ersetzt keinen Arztbesuch.
  • Affiliatelinks: Links in diesem Artikel können Affiliatelinks sein. Was ist das?
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  • Preisangaben von Produkten ohne Gewähr.
  • Videos sind von Youtube eingebettet. Es gilt die Datenschutzerklärung von Google.
  • Quelle Titelbild: Privates Foto mit der KI-Zahnbürste Oral-B Genius X 20100s (Affiliatelink).

Das war meine Motivation für die künstliche Intelligenz in der Zahnbürste

Als Zähnepresser habe ich Zähne und Zahnfleisch in der Vergangenheit großen Kräften ausgesetzt. Gottseidank habe ich noch die Kurve bekommen, bevor größere Schäden an meinem Gebiss entstehen konnten. Dennoch habe ich in den letzten Jahren meinen Mundraum liebgewonnen und möchte ihn bestmöglich pflegen, zumal ich die Zähneknirscherei nur zu 95% losgeworden bin und noch nicht zu 100%. Zahnärzte empfehlen Zähneknirschern eine extragründliche Mundhygiene, um den Mundraum vor eine Doppelbelastung etwa durch Karies plus Bruxismus zu bewahren. Aus diesem Grund wollte ich die künstliche Intelligenz in der Zahnbürste einfach mal ausprobieren.

Wie die KI der Oral-B Genius X 20100s funktioniert

Auf der Packung steht: „Genius X mit künstlicher Intelligenz hat von dem Zahnputzverhalten tausender Menschen gelernt“ und „unterstützt Sie täglich mit individuellem Coaching, um alle Bereiche gleichmäßig mit dem richtigen Druck und in der richtigen Zeit zu putzen.“ Wie geht das in der Praxis? Nach dem Download der Oral-B App konnte ich das Smartphone per Bluetooth mit der Zahnbürste verbinden und ein geführtes Zähneputzen starten. Dazu habe ich das Handydisplay in Sichtweite positioniert und konnte eine Gebissgrafik beobachten. Je länger ich die Zähne zum Beispiel unten links geputzt habe, desto heller und strahlender wurde dieser Teil der Grafik dargestellt. Kam die Software zu der Überzeugung, dass ich den Quadranten unten links nun genug geputzt habe, sah ich weiße und funkelnde Zähne im Smartphone. Somit war klar: Jetzt kann ich beim nächsten Quadranten weitermachen, zum Beispiel unten rechts.

In einer früheren Version der App musste man die Handykamera aktivieren und sich selbst beim Zähenputzen filmen, habe ich mir sagen lassen. Das ist nicht mehr nötig. Dem Hersteller zufolge hat die künstliche Intelligenz von Oral-B gelernt, aus der Positionierung und Bewegung der Zahnbürste alle erforderlichen Informationen zu gewinnen. Tatsächlich hat die Software immer korrekt erkannt, in welchem Teil meines Gebisses ich gerade geputzt habe. War ich im linken oberen Quadranten zugange, dann wurden in der App die linken oberen Zähne heller und heller. Was das betrifft, gab es keine Verwechslungen. Die App wertet außerdem den Druck auf die Zähne aus und vergibt für jedes Putzen einen Punktestand. Noch heute kann ich mir in der App anschauen, an welchem Tag ich vor einem Dreivierteljahr wie lange meine Zähne geputzt habe, ob ich dabei zu fest gedrückt habe und welchen Mundquadranten ich möglicherweise nicht gründlich genug gereinigt habe.

Warum ich die Oral-B App nicht mehr benutze

Die künstliche Intelligenz hat zwar korrekt erkannt, in welchen Gebissteil ich die Zahnbürste gehalten habe, also ob ich gerade die oberen oder die unteren Zähne putze und ob links oder rechts. Aber sie hat sich mehr täuschen lassen, als ich es gut gefunden hätte. Zum Beispiel habe ich die Zahnbürste testweise so gehalten, dass sie die Zähne gar nicht berührt hat. Trotzdem hat mir die App angezeigt, wie die Gebissgrafik heller und strahlender wurde. Somit konnte ich mich nicht darauf verlassen, dass der Highscore von 100 Punkten fürs Zähneputzen auch wirklich saubere Zähne bedeutete. Das hat mich enttäuscht, weil ich mir mehr versprochen hatte. Ich hätte gerne eine App, die mir zuverlässig sagt: „Da oben links, beim zweiten Backenzahn, hast du den Übergang vom Zahnfleisch zum Zahn nicht erwischt. Achtung, Zahnsteingefahr!“ Dass die künstliche Intelligenz für die Zahnbürste von Oral-B das noch nicht kann, hätte ich vermutlich schnell herausfinden können. Wenn ich denn vor dem Kauf recherchiert hätte. Habe ich aber nicht. Da künstliche Intelligenz dazulernt und Technologie weiterentwickelt wird, bin ich mit meinem hohen Anspruch an eine Zahnbürsten-App wahrscheinlich einfach noch 10 bis 20 Jahre zu früh dran.

Trotzdem kann die App eine Orientierung geben, damit man die Zähne in allen vier Quadranten gleichmäßig putzt. Außerdem ist die Oral-B App für den Motivations- und Spaßaspekt super. Ich wollte einfach unbedingt die volle Punktzahl erreichen. Zugegeben, das habe ich fast nie in weniger als drei Minuten geschafft und zu lange putzen soll man ja auch nicht. Aber es kamen ja auch noch die Medaillen dazu. Immerhin vier Stück habe ich „gewonnen“, darunter Superstar, Power-Benutzer und Captain Gum Guard. So macht Zähneputzen Spaß.

Warum ich trotzdem froh über die Oral-B Genius X bin

Vor wenigen Wochen war ich wieder mal bei der Professionellen Zahnreinigung – ja, wieder bei der Praxis in meiner Nähe, die am DentNet teilnimmt. Da bezahlt meine Krankenkasse alles und für mich ist die PZR kostenlos. Aber dieses Mal war etwas anders. Dieses Mal hatte ich keinen Zahnstein. Normalerweise habe ich IMMER den Satz gehört: „Im Übergang zwischen Zahnfleisch und Zahn hat sich etwas Zahnstein abgelagert. Da bitte noch gründlicher putzen.“ Vielleicht kennst du das. Denn ich weiß, dass ziemlich viele Menschen diesen Satz bei der PZR hören. Auch dieses Mal habe ich darauf gewartet. Aber er kam nicht: Stattdessen hörte ich: „Sie haben überhaupt keinen Zahnstein, klasse!“ Das gefällt mir.

Ich führe diesen Erfolg auch auf die neue Zahnbürste zurück. Denn sie bietet nicht nur die künstliche Intelligenz, um die es in diesem Blogbeitrag hier geht. Nein, es gibt eine Reihe weiterer Funktionen. Die Andruckkontrolle zum Beispiel warnt mich, wenn ich  beim Zähneputzen zu fest drücke. Und die Oral-B Genius X 20100s (Affiliatelink) bietet einen eigenen Reinigungsmodus, der das Zahnfleisch schont. Beides zusammen hat mich ermutigt, den Übergang zwischen Zahnfleisch und Zahn gründlicher zu putzen. Denn von Zahnärzten und Fachkräften habe ich früher oft genug die Warnung gehört, beim Zahnfleisch nicht zu hart zu schrubben. Darum war ich lieber etwas vorsichtiger. Mit der neuen Zahnbürste habe ich mich mehr getraut und anscheinend war das richtig so.

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