Zähneknirscher Paul über Kaugummis und Kuriositäten

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Der Zähneknirscher Paul (Name geändert) ist den regelmäßigen Bloglesern bereits durch seine vielseitigen Tipps und Tricks bekannt. Nach der Lektüre meines Ratgebers Schluss mit Zähneknirschen hat er sich die Zeit genommen und mir eine ausführliche E-Mail zu seinen Erfahrungen geschickt. Vielen Dank dafür! In früheren Artikeln bin ich auf seine teils kreativen, teils naheliegenden und teils unkonventionellen Ideen eingegangen. Einige Erfahrungen aus Pauls Mails habe ich noch nicht veröffentlicht, denn  in den vergangenen Wochen habe ich mir nur wenig Zeit für den Blog genommen. Andere Projekte hatten kurzzeitig Vorrang, nämlich ein vernünftiger Businessplan für meinen Schritt in die Selbstständigkeit, die Mitwirkung an einer klinischen Evaluation für ein Medizinprodukt und selbstverständlich die gründliche Vorbereitung auf meine ersten Stressmanagementkurse. Ach ja, und Urlaub habe ich auch gemacht. Heute möchte ich den Faden noch einmal aufgreifen und euch weitere Gedanken von Paul vorstellen.

Artikelgliederung

Transparenzhinweise und rechtliche Absicherung

  • Werbung: Ich erwähne hier mein eigenes Buch, an dessen Verkauf ich ein kommerzielles Interesse habe. Paul erwähnt außerdem die bruXane. Von der Herstellerfirma bruXane GmbH habe ich kostenfreie oder vergünstigte Testprodukte erhalten. Ich bin keine Verpflichtungen hinsichtlich meiner Berichterstattung eingegangen, aufgrund der kostenfreien Testprodukte aber zu dem Hinweis „Werbung“ verpflichtet.
  • Meinungswiedergabe: Der Artikel gibt meine persönliche Meinung als medizinischer Laie wieder. Er ersetzt keinen Arztbesuch.
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  • Quelle Titelbild: Bild von 139904 auf Pixabay

Schmerzt die Entfernung von Weisheitszähnen?

Meine letzten beiden Weisheitszähne habe ich von einem darauf spezialisierten Zahnarzt ziehen lassen. Ich weiß, das klingt jetzt wie ein Märchen, aber er hat so ein bisschen in meinem Mund rumgewerkelt, und als ich noch dachte, er installiert da erst noch irgendwas, aber gleich geht's los, sagt er "so, das war's." Fertig. Zahn draußen. Ich habe nicht gefragt, wie er das gemacht hat, und ich vermute auch, das hätte er mir nicht verraten. Diese Praxis war damals die "Weisheitszahnpraxis" in Berlin, das war ihr Monopol. Also ich glaube, es muss nicht immer so arg sein mit dem Weisheitszähnen.

Hier geht es nicht um einen Tipp gegen Zähneknirschen, sondern um eine alternative Erfahrung im Vergleich zu meiner. In meinem Buch beschreibe ich, dass die Weisheitszahnentferung bei mir keineswegs so einfach vonstatten ging, wie das bei Paul offensichtlich der Fall war. Probleme bei zahnärztlichen Eingriffen können im ungünstigen Fall eine Kieferfehlfunktion, muskuläre Dysbalancen im Kausystem und Bruxismus (Zähneknirschen, Zähnepressen) begünstigen. Da Eingriffe wie eine Weisheitszahn-OP nicht ganz ohne sind, empfiehlt sich im Anschluss Physiotherapie für den Kieferbereich. Außer es läuft so angenehm ab wie bei Paul – möglicherweise kann man dann guten Gewissens auf eine physiotherapeutische Nachbehandlung verzichten. Mein Bauchgefühl bleibt allerdings dabei: Sicher ist sicher. Im Zweifelsfall holt man sich lieber einmal zu oft physiotherapeutische Unterstützung als einmal zu wenig.

Übrigens hat mich NeuroMedtiations-Trainer Marbod Kindermann auf das interessante Buch Neues Wissen über die vergessene Kunst des Atmens von James Nestor (Affiliatelink) hingewiesen. Darin geht es in einigen Abschnitten um die Frage, ob auch im Erwachsenenalter noch der Mund- und Kieferraum durch gezielte Übungen vergrößert werden kann. Die Antwort von James Nestor, der eine bestimmte Methode dazu selbst ausprobiert hat, lautet „Ja“. Das klingt interessant. Als Hauptgrund für die reihenweise zu kleinen Kiefer in unserer Gesellschaft sieht Nestor das weiche Essen, auf dem wir zu wenig kauen müssen. Ob sich manche Weisheitszahnentfernung ersparen ließe, wenn unsere Kiefer größer wären und ausreichend Raum für alle Zähne bieten würden? Ein spannendes Thema, zu dem ich zukünftig noch mehr erfahren möchte.

Handarbeit: Zähnepressen ohne Kaumuskulatur

Rodin'S Denkerskulptur - Wie beim Zähneknirschen mit der Hand
Bildquelle: Bild von 139904 auf Pixabay

Kleine Kuriosität: mein Körper hat sich etwas ausgedacht, um die Zähne zusammenzupressen, ohne die Kaumuskulatur anzuspannen. Ich wache manchmal auf, auf der Seite liegend, mit der Handaußenfläche unter dem Kinn, ähnlich wie bei Rodin's berühmter Denker Skulptur. So kann "ich" den Unterkiefer gegen die obere Zahnreihe hoch drücken, wenn die Kaumuskulatur keine Lust mehr hat! 😄 Man muss schon leidenschaftlich gern die Zähne aufeinander pressen, um auf solche Ideen zu kommen!

Verrückt! Das klingt wirklich nach einem mit Leidenschaft betriebenen Hobby. Ob auf diese Weise wirklich ein ernsthaftes Zähnepressen im Schlaf mit ernstzunehmenden Schäden möglich ist, da bin ich nicht sicher. Jedenfalls dürfte es sich hier wirklich, wie Paul schreibt, um eine „Kuriosität“ handeln. Persönlich kenne ich eine andere Erfahrung: Wenn ich nachts aufwache und keine Lust mehr auf die Schiene habe, lege ich mich manchmal seitlich so auf meine Finger, dass ein Zähnepressen kaum möglich ist.

Die Erfindung des Kaugummis

Thomas Alva Edison Erfinder des Kaugummis
Thomas Edison, Erfinder des Kaugummis, Bild von WikiImages auf Pixabay

Fun fact: Thomas Edison war ein Workaholic, der davon überzeugt war, dass der Fortschritt der Zivilisation vor allem von der Verlängerung der Arbeitszeit des Menschen profitieren würde. Das motivierte ihn, die Glühbirne zu erfinden ( durch die Beleuchtung bei Nacht kann länger gearbeitet werden) - und den Kaugummi (ist sein Patent). Durch die Kautätigkeit sollte der Mensch wach gehalten werden. Und tatsächlich bewirkt Kaugummikauen eine höhere Sauerstoffzufuhr zum Gehirn. (Also lieber schön tief atmen, als übers Kauen das Gehirn zu "belüften").

Tja. Kaugummikauen ist so eine Sache. Ich kaue kein Kaugummi mehr, seit mir ein funktionstherapeutisch orientierter Zahnarzt davon abgeraten hat. Demnach würde dadurch das Kausystem in einer Weise „trainiert“, wie es im Sinne einer guten Funktion nicht wünschenswert ist. Allerdings habe ich mich mit dem Thema kaum beschäftigt und kann mich Stand heute nicht qualifiziert über mögliche Auswirkungen von häufigem Kaugummikauen äußern.

Klar ist aber: Extrem lange arbeiten, extrem wenig schlafen, das ist auf Dauer ein sicherer Weg zu gesundheitlichen Beschwerden. Schlafstörungen, anhaltendes Stressgefühl und Bruxismus sind nur drei davon. Wer mehr über eine gesunde Atmung erfahren möchte, die Paul als bessere Alternative zum Kaugummi empfiehlt, der kann sich mein Podcastinterview mit Andres Santamaria über die Kraft der Atmung anhören oder das aktuelle Buch von Physiotherapeut Kay Bartrow lesen.

Pauls Fazit

Zusammenfassend kann ich sagen, mir hat meine "Eigenbau" Schiene sehr gut geholfen, das war vor 15 Jahren. Jetzt hatte ich aber gerade eine emotionale Krise, da kam es wieder. Daher war es Zeit für dein Buch. Und demnächst für die bruXane!

Pauls Weg und seine vielseitigen bis ungewöhnlichen Hinweise zeigen, wie vielfältig Bruxismus und Bruxismus“behandlung“ im realen Leben sind. Paul ist kein Einzelfall. Immer wieder bekomme ich mit, wie Zähneknirscher unkonventionelle Methoden ausprobieren, weil ihnen scheinbar niemand so richtig helfen kann. Die gute Nachricht daran: Es gibt immer noch Möglichkeiten der Hilfe, die man ausprobieren kann, wenn wieder mal eine schwierige Phase kommt. Und es ist möglich, Bruxismus so weit zu reduzieren, dass er das Leben nicht mehr einschränkt.

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Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Sara

    Moin,
    Da muss ich aber schmunzeln! Vor dem einschlafen passiert mir genau das gleiche, meine Hand hält die Decke und legt sich unter mein Kinn, wenn ich dann entspanne, rücken Hand und Unterkiefer näher zusammen. Der Bruxismus bekommt dadurch Unterstützung von unten.
    Es ist doch nicht zu fassen, wenn man sich mal über manche persönliche Gewohnheiten klar wird.
    Ich bin seit gestern wieder sehr doll im Thema, weil meine Kopfschmerzen eine neue Qualitat und Stufe erreicht haben. Mein Gesicht fühlt sich an Wangen und Ohren taub an und schmerzt, und das seit Tagen. Vorher war es mal ein Tag oder 2 Tage in der Woche, je nach Stress und Ärger oder psychischen Druck.
    Ohgott, jetzt schreib ich hier gleich ne Tapete.

    VG Sara

    1. Christian Koch

      Hallo Sara,
      danke fürs Teilen deiner Erfahrungen und gute Besserung für dich!
      Viele Grüße,
      Christian